Maus-Fieber in Besigheim!

Der elfjährige Luis Fiorini gewinnt einen Türöffner-Tag mit der „Sendung mit der Maus“.

Eine Schule befindet sich im Ausnahmezustand: Freiwillig gehen die Schüler in der großen Pause mit Begeisterung auf den Schulhof, obwohl es kühl ist und im Schulhaus kein Lehrer etwas gegen den Handygebrauch sagt. Doch der 7. März ist kein normaler Schultag am Christoph-Schrempf-Gymnasium. Es ist der Tag der „Sendung mit der Maus“. „Wo ist die Maus?“ schallt es immer wieder durch die Gänge.

Vor allem für Luis Fiorini ist es ein ganz besonderer Tag. Bereits um fünf Uhr wachte er auf und konnte nicht mehr einschlafen, um 7.30 Uhr war er dann an der Schule – mit ihm kam auch ein Fahrzeug des WDR an. Familie Fiorini ist riesiger Fan der „Sendung mit der Maus“ und war im vergangenen Jahr beim „Türöffner-Tag“ im Salzbergwerk Bad Friedrichshall. Dort entstand ein Foto, mit dem sich der Elfjährige bei der beliebten Sendung bewarb. Aus hunderten Fotos wurde sein Bild auserwählt. Somit hatte er einen „Türöffner-Tag“ gewonnen. Zusammen mit seiner Mutter fragte er Schulleiter Frank Hielscher, ob er das Fernsehen ans Christoph-Schrempf-Gymnasium holen dürfe – natürlich waren alle Lehrer sofort mit im Boot. Luis‘ größter Traum ging aber in Erfüllung, als er erfuhr, dass sein Lieblingsmoderator Ralph Caspers ihn an seiner Schule besuchen werde.

Der erste Dreh des Tages fand im Kunstsaal statt. Unter Anleitung von Kunstlehrer Christian Kurzawe versuchte sich Luis mit seinen Mitschülern der 6d, Ralph Caspers und natürlich der Maus an Action Paintings à la Jackson Pollock. Mit Schablonen wurden Blätter bedeckt, bevor sie mit Spritztechniken in Kunstwerke verwandelt wurden. Wieder und wieder fing das Kamerateam unter den wachsamen Augen von Regisseurin Birgit Quastenberg die Szenen ein.

Im Anschluss stand ein Ausschnitt aus einer Französischstunde auf dem Programm. Lehrerin Lena Wieser war im Laufe des Schuljahres dem Drängen der Sechstklässler nachgekommen, mit ihnen das Lied „Papaoutai“ des belgischen Sängers Stromae zu singen. Nun konnten sie ihr junges Können unter Beweis stellen und unterstützt von der Maus aus vollen Kehlen singen.

In den Gängen des Gymnasiums und auf dem Schulhof hatten sich in der Zwischenzeit immer wieder Neugierige eingefunden, um dann endlich in der großen Pause die Maus und Ralph Caspers sehen zu können. Gewappnet mit Handys, Papier und Stiften waberten Schüler jeden Alters um die beiden Gäste. Selfies wurden geknipst, Autogramme gegeben, der weiche Pelz der Maus gestreichelt und Fragen gestellt. Sobald an diesem Tag Blicke auf die beiden Fernsehstars erhascht wurden, versammelte sich sofort eine große Menge. Doch nicht nur die Jüngsten waren begeistert, gerade die älteren Jugendlichen – die vermeintlich zu cool für die Maus sein müssten – waren kaum zu bändigen. Hierbei zeigte sich Ralph Caspers schier unendliche Geduld: Mit seiner wunderbar sympathischen Art wurde er nie müde, sich seinen Fans zu stellen und auch kürzeste Drehpausen für Fotos und Autogramme zu nutzen. So verwunderte es nicht, dass Maskenbildnerin Monika Knauf immer wieder ein langgezogenes „süß“ entwich angesichts der schönen Szenen zwischen dem Moderator und seinen Fans.

Im Tanzsaal des Tanzsportclubs Besigheim, der von den Schulen mitgenutzt wird, groovte sich die Maus bereits im Vorhinein mit ein paar Pirouetten zu den Klängen der Tanz-AG „tENZflow“ ein. Luis zeigte Ralph Caspers und der Maus die energiegeladenen Mädchen, die sich für die Kameras begeistert ins Zeug legten. Musikalisch ging es danach weiter, denn der Sechstklässler führte seine Gäste in die Aula. Nun mutierte Ralph zum Lehrer, denn vor den Schülern der Klassenstufe 6 zeigte er, wie man innerhalb von nur fünf Minuten das seiner Meinung nach beste Musikinstrument ganz einfach selbst bauen könne. Man brauche nur einen langen Strohhalm sowie eine Schere. Fleißig taten es ihm die Kinder nach. Doch als Ralph die ersten Töne erklingen ließ, schauten ihn große, überraschte Augen an. Er entschuldigte sich dann auch für die Missklänge, die eher Blähungen glichen und kürzte sein Instrument fleißig, bis es sich in eine Nerv tötende Tröte verwandelte. Begeistert stimmten die Sechstklässler in das Konzert mit ein.

Eindeutig schönere Klänge entstanden, als Luis mit der Maus in den Musiksaal zu seiner eigenen AG ging – den Unterstufenchor. Chorleiterin Christiane Schwarze dirigierte die Jungs und Mädchen und motivierte sie zu satten Tönen, was den Schülern angesichts der Maus nicht schwerfiel. Aufgrund der intensiven Dreharbeiten konnte die Small Band im Anschluss leider nicht mehr zum Zuge kommen, dafür durften die Kinder aber mit der Maus und Ralph posieren und bekamen Sticker und Autogramme. So war die Enttäuschung schnell besänftigt. Abschließend schauten Luis, Ralph und die Maus noch im Fitkom vorbei, wo sie nicht schlecht über die Kletterkünste der Kletter-AG unter Anleitung von Lehrerin Sigrid Fein staunten.

Am Ende des langen Drehtags antwortete Luis auf die Frage, was ihm am besten gefallen habe, mit einem erschöpften „einfach Ralph“, wobei seine Augen gleich wieder aufblitzten. Zusammen mit seiner Mutter und seiner kleinen Schwester, die zur Feier des Tages ein Maus-T-Shirt angezogen hatte, schaute er sich noch die Dreharbeiten des Filmteams in der Besigheimer Innenstadt an. Das Ergebnis dieses tollen Erlebnisses können alle an diesem Sonntag, 11. März um 9.30 Uhr in der ARD oder um 11.30 Uhr im KIKA sehen. Wir sind schon alle sehr gespannt!

Foto: F. Hielscher

Hier finden Sie den Artikel der Ludwigsburger Kreiszeitung. 

Hier finden Sie den Artikel der Stuttgarter Zeitung.