BK Paris Exkursion

VORWORT

Die von Herrn Kurzawe und Frau Gleichauf geleitete Exkursion des Kunst-Leistungskurses der Jahrgangsstufe 2 diente insbesondere zur Vorbereitung der Schüler sowohl auf die fachpraktische als auch die schriftliche Abiturprüfung. Durch die darauf ausgelegten Besuche von Museen hatte man einen unvergleichlichen Einblick in die Arbeit, Arbeitsweise, Verwendung von Materialien und auch Gestaltung der Kunstwerke der Künstler. Dahingehend waren die Kunstwerke, mit denen wir uns während der Exkursion beschäftigten, logischerweise an Inhalte und Künstler aus dem Unterricht angelehnt bzw. waren es auch Kunstwerke der Künstler, die explizit im Abitur eine Rolle spielen.

Tag 1: Anreise und Centre Georges Pompidou

Nachdem wir gegen Mittag mit dem TGV in Paris ankamen, mussten wir auf dem Weg zu unserer Unterkunft feststellen, dass die Metro neben chronischem Platzmangel auch offensichtliche Sicherheitslücken aufweist. Daraufhin wurden die Wertsachen geschützt, indem der ein oder andere Rucksack am Bauch getragen wurde. Nach der Ankunft in der Jugendherberge war unser erstes Ziel das Centre Georges Pompidou. Dieses an eine Raffinerie erinnernde Gebäude ist das staatliche Kunst- und Kulturzentrum von Paris. Es warf zu seiner Eröffnung 1977 eine große Kontroverse gerade aufgrund seiner Gestaltung auf. Im Centre Pompidou findet man u.a. eines der wichtigsten Museen für die Kunst des 20. Jahrhunderts. Auf dem Platz vor dem Kunstzentrum war an diesem Sonntag neben dem großen goldenen Daumen von César auch die mehr oder weniger kunstvolle Performance eines gewissen Matthew Silver zu betrachten. Was das Ganze zu bedeuten hatte, darüber konnte nur gemutmaßt werden. Im Museum für moderne Kunst lag unser Fokus auf den ausgestellten Werken von Alberto Giacometti. Seine schemenhaft wirkenden Bronzefiguren hatten wir bereits im Unterricht behandelt und waren uns deshalb schon bekannt. Wir fertigten nun selbst von ausgewählten Figuren des Künstlers Skizzen an, um noch einen besseren Zugang zu seiner Arbeitsweise zu erlangen, um davon auch etwas mit ins Abi nehmen zu können. Weiter präsentierte Herr Kurzawe uns einen kurzen Überblick über einzelne wichtige Werke der Moderne. Das Centre Pompidou war mit Sicherheit ein einzigartiger Einblick in moderne Kunst des 20. Jh., auch wenn einzelne Ausstellungsstücke sehr „eigen“ waren. Nachdem wir abends wieder an der Unterkunft ankamen, reichte die Energie jedoch nicht mehr, um nach dem Essen auch nur einen Fuß vor die Tür zu setzen.

Tag 2: Musee du Louvre und Opera Garnier

Der zweite bzw. erste ganze Tag in Paris begann für uns nach dem Frühstück um neun Uhr. Das große Ziel war das Musée du Louvre, welches wir mit der Metro erreichten. Das bedeutendste Museum der Welt hat mehr als 380.000 Ausstellungsstücke, weshalb wir logischerweise einen sehr kleinen Teil der enormen Sammlung präsentiert sahen. Sehr viel Zeit verbrachten wir dabei mit der Betrachtung und Analyse antiker Skulpturen und Skulpturen der Renaissance. Auch unsere zweite Zeichenaufgabe beschäftigte sich mit diesem Thema: den Atlas-Sklaven von Michelangelo. Die Zeichnungen spiegelten einen unmittelbaren Zugang zu den Skulpturen wider und waren insofern spannend, als dass wir teilweise von anderen Besuchern beim Zeichnen fotografiert wurden. Nachdem dann der noch nicht so erschöpfte Teil des Kurses auf Rembrandtjagt gegangen war, war unser nächstes Ziel die Pariser Opéra Garnier. Die 1875 eröffnete Oper gehört definitiv zu den beeindruckendsten Gebäuden in Paris. Heute ist dort vor allem das berühmte Ballet de l’Opéra de Paris zu sehen, an dem Tag unsrer Besichtigung fand eine Probe satt, was jedoch nicht die Wirkung der Architektur des Gebäudes minderte. Die Verwendung unterschiedlicher Materialien sowie die Aufteilung der einzelnen Bereiche der Oper sind einzigartig. Direkt neben der Oper lag das weltbekannte Kaufhaus Galeries Lafayette, von dessen Dach man eine tolle Aussicht hatte. Auch unser zweiter Tag in Paris endete mit einer Metrofahrt zurück zur Jugendherberge.

Tag 3: Musée d’Orsay und Eiffelturm:

Nach dem riesigen Musée du Louvre am Vortag war das Ziel des dritten Tages das Musée d‘Orsay. Es ist mit ca. 4000 Exponaten deutlich kleiner als der Louvre. Mit Künstlern wie Van Gogh, Monet und dem abiturrelevanten Rodin beinhaltet es dennoch bekannte Kunstwerke. Dabei entstanden die ausgestellten Werke in den Jahren 1848 bis 1914. Um einen Überblick über das immer noch riesige Museum zu bekommen, führte uns der „Audioguide“ Herr Kurzawe zu den wichtigsten und relevanten Werken, die überall in der Halle und den Räumen des ehemaligen Bahnhofs „Gare d‘Orsay“ verteilt waren. Doch das Augenmerk unseres Besuches lag auf den Skulpturen, Büsten und Werken Auguste Rodins. Nun gab es eine Zeichenaufgabe und jeder suchte sich einen der zahlreichen Rodins aus, um Form, Textur und Proportion bis ins kleinste Detail zu studieren. Nachdem wir eine Stunde konzentriert und meistens stehend gezeichnet hatten, waren wir auch dementsprechend müde und hungrig. Deshalb gab es danach auch genug Zeit, um sich eine gute Mahlzeit zu suchen. Dann ging es weiter. Nach einer kurzen Metrofahrt erschien das monumentale Stahlgerüst hinter den letzten Häuserreihen vor dem Champs du Mars. Rucksackkontrolle, Tickets holen, in den Aufzug und schon standen wir in 116 Metern Höhe auf der Aussichtsplattform des Eiffelturms. Viele Bilder später standen wir wieder auf dem Erdboden. Als es dunkel wurde, hatten wir uns in Richtung Champs Elysées begeben, die wir noch entlang marschierten, um dann mit der Metro wieder zur Jugendherberge zu fahren.

Tag 4: Notre Dame und Heimfahrt:

Am letzten Tag bekamen wir ein wenig mehr Schlaf, um dann mit der letzten Energie noch die gotische Kathedrale Notre Dame im Herzen Paris‘ zu besichtigen. Herr Kurzawe erklärte uns im Kirchenschiff bei einem kleinen Rundgang noch mehr über die Architektur und Entstehung dieses eindrücklichen Bauwerks. Anschließend stiegen wir die 422 Treppenstufen der Türme empor, auf deren Aussichtsplattform man einen wunderbaren Ausblick über die Stadt genießen konnte. Im angrenzenden Stadtviertel gab es anschließend Zeit, sich noch für die Heimreise zu stärken, die wir anschließend wieder vom Gare de l‘Est antraten. Um 19 Uhr kamen wir dann in Stuttgart an.

Benedikt Schobert (J2)