Am 14. Dezember 2017 machten sich die Neigungskurse Kunst der J1 und J2, zusammen mit Frau Berg und Herrn Kurzawe, für eine Exkursion auf nach Bregenz (Österreich), um das dort stehende Kunsthaus von Peter Zumthor zu besichtigen.
Zu diesem Anlass wurde ein Bus gemietet, der uns von der Schule direkt zum Kunsthaus bringen sollte. Wir trafen uns um acht Uhr in Besigheim und nach einer dreieinhalbstündigen Fahrt kamen wir dann endlich in Bregenz an. Der Plan für den Tag sah vor, zuerst das Kunsthaus selbstständig zu besichtigen. Danach gab es eine Führung durch das gesamte Gebäude mit anschließendem Workshop für uns Schüler. Da wir jedoch relativ früh in Bregenz ankamen, ergab sich für uns die Möglichkeit, uns noch ein wenig in der Stadt aufzuhalten. Manche von uns nutzten dies etwa um den Weihnachtsmarkt dort zu besuchen oder um zum nah gelegenen Bodensee zu laufen.
Nach circa einer halben Stunde trafen wir uns wieder vor dem Eingang des Kunsthauses, um anschließend gemeinsam hineinzugehen.
Das Kunsthaus in Bregenz ist eines der bekanntesten Bauwerke des international bekannten Architekten Peter Zumthor. Der gebürtige Schweizer stammt ursprünglich aus Graubünden und erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen für seine Bauwerke.
In der Hauptstadt des österreichischen Vorarlbergs steht das Kunsthaus Bregenz. Das 1997 fertig gestellte Gebäude stellt 1880 m² verteilt auf vier Geschosse für Kunstaustellungen zur Verfügung. Das Gebäude steht in einer Betonwanne ,die es vor dem Bodenseewasser schützt. Die Wanne wiederum steht auf 27 Betonpfeilern, die weit in den Boden gebohrt wurden, da nahe dem Bodenseeufer der Boden aus Schlick und Schlamm besteht und damit ein Problem für den Bau darstellte. Der Außenkörper besteht aus Glasplatten, die das wechselnde Licht des Himmels und das Dunstlicht des Sees widerspiegeln und somit wie ein Lichtkörper wirken. Außerdem wirken die Glasplatten als Tageslichtzufuhr, da sie das Licht von außen in sogenannte „Lichtstockwerke“ lenken. Das Innere dient ausschließlich dazu, die volle Aufmerksamkeit des Beobachters auf die ausgestellte Kunst zu lenken. Die drei tragenden Betonwände, die minimal bearbeitet wurden, stehen offen zueinander, um natürliches Licht einzulassen. Selbst das separate Treppenhaus wurde so minimalistisch wie möglich gehalten und wurde öfters für Photoshootings genutzt.
Das Kunsthaus besuchten wir im Rahmen der „Dear to me“ Ausstellung zum 20-jährigen Jubiläum des Kunsthauses. Die Ausstellung wurde vom 16.09 bis zum 07.01 zu Ehren Peter Zumthors, dem Architekten des Gebäudes, gehalten. So wurden die einzelnen Räume ihres eigentlichen Sinnes enteignet.
Das Erdgeschoss galt als Empfangsraum: Auf einem kleinen Podest stand ein Flügel auf dem manchmal vorgespielt wurde. Um den Raum geeigneter zum Musizieren zu gestalten, wurden an den Betonwänden flächige Dämmplatten angebracht. Auch ein weiter Teppich diente zur Dämmung. Einen Stock höher erschreckte man sich fast schon. Ein fast schon steril wirkender Raum, getaucht in weißes Licht, gab dem Besucher ein mulmiges Gefühl im Magen. Neben der Leere des Raums, der nur mit ein paar Fotografien ausgestattet war, klang eine kleine Melodie aus der Mitte des Raumes. Dort befand sich auf einem Podest eine kleine Drehorgel, die eine Melodie, die auf einer sechzehn Meter langen Lochkarte eingestempelt war, spielt. Auch der nächste Raum stand im Kontrast zum vorherigen. Hohe Bücherregale, in Muschelform angeordnet, bilden in ihrer Mitte eine Lichtung mit vielen Stühlen. Dieser Raum wirkte eher heimischer oder akademischer, doch der letzte Stock sollte nochmals überraschen. Dieser wurde nämlich mit verschiedensten Plastiken, bestehend aus Stöcken, Steinen und weiteren Naturmaterialien, gemixt mit unterschiedlichen Plastikgegenständen, befüllt. Diese Plastiken wurden an dünnen Fäden an der Decke aufgehängt, somit wirkte es, als würden sie schweben. Eine surreale Welt wurde hier dargestellt und überraschte erneut.
Workshop
Zu guter Letzt stand noch ein Workshop an. Da die Bauwerke von Zumthor Schwerpunktthema im Abitur Kunst in Baden-Württemberg sind, stellt er dem Kunsthaus seine Originalmodelle einiger Bauten zur Verfügung, die wir Schüler uns dann etwas näher anschauen konnten. Wir teilten uns in Gruppen auf und jede Gruppe sollte sich mit einem Modell beschäftigen, um den anderen später einen kleinen Vortrag darüber zu halten.
Von: Gottfried Engel (J1) und Joela Aras (J2)