Wenn zum Schluss die Abschiedsszenerie kaum enden möchte und still und leise ein paar Tränen weggewischt werden, dann kann man von einem gelungenen Schüleraustausch sprechen. Getoppt wird diese Erfahrung nur noch dadurch, dass einige der Jugendlichen sich bereits für ein nächstes Wiedersehen verabredet haben – so einfach und schön kann Völkerverständigung sein.
Sechzehn Schülerinnen und Schüler des Besigheimer Christoph-Schrempf-Gymnasiums waren zum Gegenbesuch in die französische Partnerstadt Aÿ gefahren, nachdem der erste Teil des Austauschs bereits im Dezember stattgefunden hatte. Für eine Woche tauchten sie in die Gewohnheiten ihrer französischen Gastfamilien ein, lernten das Schulsystem kennen und durften die Region erkunden.
Die Deutschlehrerin Clémence Peuvion des Collège Yvette Lundy in Aÿ hatte für die Austauschgruppe ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. So wurden die deutschen Jugendlichen mit ihren Lehrerinnen Frau Kunz und Frau Pschierer mittwochs in Empfang genommen.
Am Donnerstag erlebten die Acht- bis Zehntklässler dann einen Vormittag an der französischen Schule und aßen in der Kantine zu Mittag.
Anschließend ging es zum Champagner-Haus Bollinger – eine Besichtigung, die normalerweise nur Weinspezialisten oder Prominenten vorbehalten ist. Bollinger beliefert das britische Königshaus mit Champagner und sorgt auch bei James Bond für perlende Getränke.
Am nächsten Tag brachte ein Bus die deutsch-französische Gruppe nach Châlons-en Champagne. Vor allem die Bootsfahrt durch 300 Meter lange Tunnel auf den Flüssen Nau und Mau begeisterte die Mädchen und Jungen.
Das Wochenende verbrachten alle in ihren Familien, die sich ganz unterschiedliche, aber durchweg schöne Programmpunkte überlegt hatten. Nach fünf sehr sonnigen Tagen lösten am Montag kühle Temperaturen die frühlingshafte Stimmung ab, doch auch Regen und starker Wind hielten die Jugendlichen nicht davon ab, in Aÿ auf Schatzsuche zu gehen, nachdem sie im Rathaus willkommen geheißen worden waren. In Kleingruppen zogen sie durch die Besigheimer Partnerstadt und entdeckten viele Besonderheiten der Champagner-Gemeinde. Krönender Abschluss des Austauschs war am Dienstag eine Fahrt nach Reims. In der beeindruckenden Kathedrale wurden einst die Könige Frankreichs gekrönt. Die Schülerinnen und Schüler hatten vor Ort die Gelegenheit, sowohl das Dach der Kathedrale als auch ihr Inneres genauer zu entdecken, wobei ihnen der kalte Wind ganz schön zusetzte. Doch Freizeit über Mittag und ein Besuch in der Keksmanufaktur „Fossier“ sorgten für heitere Stimmung.
Am Mittwoch hieß es dann wieder Abschied nehmen. Die Zeit war wie im Flug vergangen, die deutschen und französischen Jugendlichen hatten so viele schöne Momente miteinander verbracht – da fiel der Abschied schwer. Doch er muss ja nicht für immer sein…