Glück auf, Glück auf …!

Am Freitag, den 11. Juli 2025, unternahm die Klassenstufe 9 des Christoph-Schrempf-Gymnasiums im Rahmen des Chemieunterrichts eine spannende Exkursion zum Salzbergwerk in Bad Friedrichshall. Das Bergwerk war in den vergangenen Jahren für Besucherinnen und Besucher geschlossen und wurde erst im späten Frühjahr 2025 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nur an ausgewählten Terminen im Juli ist ein Besuch möglich – eine seltene Gelegenheit, die faszinierende Welt des „weißen Goldes“ hautnah zu erleben.

Für den Chemieunterricht in der 9. Klasse bot sich damit eine ideale Möglichkeit, theoretisches Wissen praxisnah zu vertiefen. Im Mittelpunkt des Bildungsplans stehen in diesem Schuljahr die „Salze und ihre kleinsten Teilchen – die Ionen(gruppen)“. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei unter anderem den Aufbau von Salzen, den Elektronenübergang bei der Salzbildung – zum Beispiel am bekannten Beispiel von Kochsalz – sowie die Anwendung von Ionenverbindungen im Alltag und in der Technik kennen.

Die Exkursion stellte somit eine perfekte Ergänzung zum Unterricht dar. Die Führung durch das Salzbergwerk war für alle Beteiligten ein eindrucksvolles Erlebnis. Schon die 180 Meter tiefe Einfahrt mit dem Förderkorb vermittelte einen authentischen Eindruck vom Arbeiten unter Tage. Besonders beeindruckend war die riesige Salzkammer, in der die gewaltigen Gesteinssalzschichten bestaunt werden konnten. Interaktive Stationen und multimediale Präsentationen veranschaulichten eindrucksvoll, wie Salz weltweit entsteht, gefördert und industriell verarbeitet wird. Ein besonderes Highlight war die Lichtinstallation in einem ehemaligen Abbauhohlraum sowie die Ausstellung historischer Werkzeuge und Maschinen, die die Geschichte der Salzgewinnung lebendig machten. Auch das simulierte „Sprengen“ im Bergwerk mithilfe eines Spezial-Simulators begeisterte die Schülerinnen und Schüler enorm.

Natürlich durfte auch das „Schmecken“ von authentischen Salzen im Bergwerk nicht fehlen – eine Ausnahme, denn im Chemieunterricht sind „Geschmacksproben“ sonst nicht erlaubt. Fachlich konnten die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen über die chemische Zusammensetzung von Salzen gezielt vertiefen. Besonders anschaulich wurde erklärt, dass Salze, wie Natriumchlorid aus positiv geladenen Metall-Kationen (z. B. Na⁺) und negativ geladenen Nichtmetall-Anionen (z. B. Cl⁻) bestehen. Diese Ionen bilden ein regelmäßiges Ionengitter – die typische Teilchenstruktur von Salzen. Der direkte Bezug zum natürlichen Vorkommen half, den oft abstrakten Lernstoff greifbar und anschaulich zu machen. In kleinen Demonstrationsexperimenten im Inneren des Bergwerks konnten außerdem typische Stoffeigenschaften von Salzen – wie ihre Sprödigkeit (1), die elektrische Leitfähigkeit im geschmolzenen oder gelösten Zustand (2) sowie ihre hohen Schmelztemperaturen (3) – hautnah erlebt werden.

Ergänzt wurde dies durch ein bekanntes Video, das ein Live-Experiment aus dem Unterricht zeigte: die Reaktion von den Elementen Natrium und Chlor zur Bildung von Natriumchlorid. Die Exkursion war insgesamt ein voller Erfolg. Sie bot nicht nur spannende Eindrücke aus dem Inneren der Erde, sondern verband theoretisches Wissen mit praktischen Erfahrungen auf eindrucksvolle Weise – ein Lernerlebnis, das den Schülerinnen und Schülern sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Glück auf – bis bald, Bad Friedrichshall!
Text und Fotos: M. Rothe