Nach den letzten mündlichen Abiturprüfungen werden alle Noten in den Computer eingegeben, dann versammelt sich die Schulleitung und blickt gespannt auf die Gesamtübersicht. Dies sei immer ein ganz besonderer Moment – der dieses Jahr richtiggehend ekstatisch ausgefallen sei, so Schulleiter Frank Hielscher am Mittwochabend. Denn die diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten des Besigheimer Christoph-Schrempf-Gymnasiums schafften gemeinsam einen fabelhaften Notenschnitt von 1,9! Gleich drei von ihnen setzten diesem Ergebnis außerdem mit einer glatten 1,0 noch ein Sahnehäubchen auf.
Als stellvertretender Schulleiter betonte Andreas Bühner, dass der Abiturjahrgang 2021 alles andere als gewöhnlich sei. Auf die Eleven sei nicht nur ein neues Abiturformat zugekommen, sie hätten mehr als die Hälfte der Vorbereitungszeit auf die Reifeprüfung nicht unter normalen Bedingungen lernen können, sondern im Fernlernen verbracht.
Umso beeindruckender ist, dass 35 von 62 Absolventinnen und Absolventen eine Eins vor dem Komma haben und daher am sommerlich lauen Mittwochabend auf dem festlich dekorierten Schulhof des Gymnasiums mit einem Preis ausgezeichnet werden konnten. Weitere sechs Schülerinnen und Schüler erhielten noch eine Belobigung.
Besonders hervorgehoben wurden Marie Krügele sowie die Brüder Maximilian und Ferdinand Steinhilber, die sich einen 1,0 Schnitt erarbeitet hatten. Auf sie ging ein ganzer Reigen an Sonderpreisen nieder, so wurden die Brüder beispielsweise mit dem Paul-Schempp-Preis für ihre Leistungen in evangelischer Religion ausgezeichnet und für die Studienstiftung vorgeschlagen. Maximilian erhielt außerdem den Landessportpreis, den Porsche-Preis sowie den Gesellschaftswissenschaftlichen Preis der VR Bank Stromberg-Neckar, der ihm von Aylin Erciyas überreicht wurde. Ferdinand hingegen wurde zusammen mit Nina Deisinger und Nina Beckbissinger vom Elternbeirat mit dem Sozialpreis gewürdigt. Zu dritt bildeten sie über Jahre eine verlässliche Stütze für die SMV und führten sie als Schülersprecherteam an, wie die Elternbeiratsvorsitzende Anja Fiorini die Wahl begründete. Förderkreisvorsitzender Daniel Christen durfte Benni Stauder im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich auszeichnen. Für seine überragenden Leistungen in Mathematik und Informatik wurde Jona Kaess mehrmals mit Preisen bedacht. Für ihr Können in Bildender Kunst erhielt Isabelle Seile den Otto-Dix-Preis, während Farah Diab Harake den Kunstpreis der VR-Bank überreicht bekam. In den Fremdsprachen überzeugte Lisa Bühner. Sie war es auch, die zusammen mit Nadja Stipesevic am Keyboard das Lied „The winner takes it all“ von ABBA vortrug und so den launigen Abend musikalisch bereicherte.
Hatte bereits Schulleiter Frank Hielscher in seiner Rede die Form des Gedichtes gewählt, um die Entwicklung der Eleven nachzuzeichnen, trugen auch Nina Deisinger und Isabelle Seile ihre Abiturientenrede in Versen vor. Bürgermeister Steffen Bühler hatte sie zuvor zu ihren hervorragenden Leistungen im Fach Deutsch beglückwünscht und mit dem Christoph-Schrempf-Preis ausgezeichnet. Nina und Isabelle ließen in ihrem Gedicht die letzten Jahre Revue passieren, sie hoben hervor, nun gelernt zu haben, entscheidungsfähig zu sein. Nach der Sicherheit im geregelten Schulleben beginne nun eine neue Phase der Unsicherheit, aber auch der Neugierde. Die Zeiten des Lockdowns hätten sie nur stärker gemacht, sie in Ausdauer, Selbstorganisation und Autonomie geschult. Nun sei es an ihnen allen, das eigene Leben in die Hand zu nehmen und es zu gestalten.
Nach der Vergabe der Zeugnisse und Preise verabschiedeten sich noch die Lehrerinnen und Lehrer mit einer kleinen Showeinlage von diesem ganz besonderen Abiturjahrgang. Danach wurde mit bunten Luftballons, die in den blauen Abendhimmel flogen, der gemütliche Teil eingeläutet. Eine gelöste, fröhliche Stimmung umgab die stolzen Abiturientinnen und Abiturienten mit ihren Familien.
Foto: Meik Müller