GOETHE.FAUST am CSG

Was die Welt im Innersten zusammenhält“- diese bekannte Frage aus Goethes Werk Faust beschäftigt im Fach Deutsch jeden von uns im Laufe seiner Oberstufenzeit. 

Am Mittwoch, den 10. November besuchte uns das „THEATERmobileSPIELE“ aus Karlsruhe. Petra Ehrenberg und Tobias Schill, zwei Schauspieler des mobilen Profi-Theaters THEATERmobileSPIELE, verwandelten unsere Aula in eine Bühne, deren Szenenbild innerhalb kürzester Zeit den Szenen im Werk Faust angepasst wurde. 

Die beiden Schauspieler stellten die Tragödie Faust in knapp zwei Stunden auf sehr kreative Weise dar, wobei zum Beispiel ein Mischpult genutzt wurde, um Geräusche und Stimmen darzustellen und zu verändern. Die kurzzeitige Verwendung von Handpuppen oder ein schneller Rollentausch und -wechsel bereicherten die Vorstellung.

Angelehnt an die Darstellung dieses Klassenzimmertheaters, bei dem der Regisseur Thorsten Kreilos bewusst die Schulen als Spielort ausgewählt hat, fand im Anschluss noch eine Nachbesprechung des Werks statt. 

Hierbei konnten wir Fragen rund um das Theaterstück oder das Werk selbst stellen. Darüber hinaus interessierten wir uns aber auch für die Schauspieler und deren Leben bei der mobilen Bühne. 

…und so entstanden Gespräche über Fragen wie „Was haben Sie persönlich aus dem Stück mitgenommen?“, „Ist es eigentlich schwierig, so viele Rollen mit nur zwei Personen darzustellen?“, oder „Warum sind Sie eigentlich Schauspieler geworden?“. 

Die Antwort auf die letzte Frage war besonders interessant, es wurde davon gesprochen auf der Bühne ein ganz anderer Mensch sein zu können, außerdem erzählte der Schauspieler auch von der Erfahrung, sich trotz Selbstkritik auf der Bühne zu zeigen und damit zu spielen. 

Auf die Frage wie Goethes Werk aus dem Jahre 1790 auch heute noch aktuell und wichtig sein kann, antwortete die Schauspielerin mit ihren eigenen Erkenntnissen. „Diese Gegenpole von Natur und Kultur betreffen uns ständig und sind auch heute aktuell“. Hier erkannten wir auch die Idee hinter der Entscheidung, das Werk als „Zwei-Personen-Theater“ vorzustellen, was nämlich ebenfalls die Dualität der Person Faust verdeutlichen soll. 

Die „zwei Seelen“ Fausts und dessen Suche nach Erfüllung könne jeder auch sehr gut auf sich selbst übertragen. „Jeder von uns kennt das, wenn man mal innerlich hin- und hergerrissen ist oder sich manchmal selbst hinterfragt“, darin waren sich die beiden Schauspieler einig. 

Das Theater war für uns Schülerinnen und Schüler eine tolle Erfahrung und eine schöne Abwechslung zum Unterricht, bei der wir das Thema Faust noch einmal vertiefen, vor allem aber auf abstrakte und künstlerische Art erleben durften. 

Danke an alle Lehrerinnen und Lehrer für die Organisation und natürlich vielen Dank an das THEATERmobileSPIELE!

Text: Lisa Deisinger (Jahrgangsstufe 2)

Fotos: F. Mössner