Besigheimer Schülerinnen erkunden Weinanbau in Frankreich

Eine Woche voller Entdeckungen stand für eine kleine Gruppe Besigheimer Gymnasiastinnen an, als sie mit dem Zug über Zürich und Genf nach Savoyen fuhren. In der Mundelsheimer Partnerstadt La Motte-Servolex trafen Schülerinnen und Schüler aus vier Ländern zu einem Erasmus+-Austausch zusammen, um gemeinsam am Projekt „In vino varietas“ („Die Vielfalt im Wein“) zu arbeiten.

Nach einer langen Durststrecke, in der keine Austauschprogramme stattfinden konnten, freuten sich die teilnehmenden Besigheimer Zehntklässlerinnen mit ihren Lehrerinnen Anja Biedermann und Felicitas Pschierer, am „Lycée Reinach“ auf französische, ungarische und italienisch Gleichgesinnte zu stoßen. Gemeinsam entdeckten die Austauschpartner die nächstgrößere Stadt Chambéry, den Bourget-See und vor allem das beeindruckende Anwesen der Schule. Es handelt sich dabei um ein Lycée mit einem Schwerpunkt für Landwirtschaft, das inmitten eines riesigen Parks liegt. Die Schüler bearbeiten das Land selbst, pflanzen Gemüse und Obst an, arbeiten in den Weinbergen, versorgen die schuleigenen Kühe, produzieren Käse und Joghurt und betreiben sogar eine Schneckenzucht.

Passend zum Projekt „In vino varietas“ besichtigten die Jugendlichen eine interessante Ausstellung der Weinkooperative Chautagne zum Thema Weinbau mit der Möglichkeit, sich typische Geräusche wie das Ziehen eines Korken oder Weinschlürfen anzuhören oder auch unterschiedliche Weinsorten zu erschnuppern. Auf dem Land in Chignin besuchten sie den ungewöhnlichen Betrieb des Weinbauers Claude Quenard. Während eines Spaziergangs erhielten sie grundlegende Informationen zu seinen biodynamischen Anbaumethoden.

Außergewöhnlich für ein Schulprojekt, aber unter der professionellen Anleitung von Evelyne Viboux, einer Expertin für Wein aus Savoyen, durften die Schülerinnen und Schüler auch Weine probieren. Dabei lernten sie, zunächst die Farbe wahrzunehmen, den Duft einzuordnen und den Geschmack zu erfassen – um den Rebensaft danach auszuspucken.

Unter der Woche waren alle Gäste in Internaten der Umgebung untergebracht. Für das Wochenende kehrten die Besigheimer Schülerinnen mit ihren Austauschpartnerinnen aber in die französischen Familien heim. Dort wartete ein individuelles Programm auf sie. Nach diesen eindrucksvollen und auch anstrengenden Tagen kehrten sie mit vielen tollen Eindrücken wieder nach Besigheim zurück.