Woran merkt man, wenn jemand sehr gut vorliest? Diese Frage ließ sich am Dienstag in der Aula des Christoph-Schrempf-Gymnasiums leicht beantworten: Man merkt es daran, dass das Publikum ganz still ist und aufmerksam verfolgt, was gerade gelesen wird. Und man kann es an den Reaktionen ablesen, wenn sich Spannung aufbaut und an der entscheidenden Stelle der Text abgebrochen wird.
Zum Schulentscheid des Vorlesewettbewerbs hatten sich alle Sechstklässler des Besigheimer Gymnasiums versammelt, um ihren sechs besten Vertretern zuzuhören. Tim Strohm, Lukas Wagner (beide 6a), Eva Lehmann, Romy Wörle (jeweils 6b), Emil Schunk und Jannis Burk (beide 6c) waren von ihren Klassenkameraden als beste Vorleser gewählt worden. Nun galt es, vor der Jury, bestehend aus den Deutschlehrerinnen Ute Mergner, Melanie Elhardt, Claudia Schöllkopf und der Fachvorsitzenden Felicitas Pschierer, zu überzeugen.
Alle sechs Schülerinnen und Schüler begeisterten ihr Publikum und erhielten viel Applaus. Die Entscheidung fiel der Jury dann auch nicht ganz leicht, doch Tim Strohm aus der Klasse 6a begeisterte durch seine tolle Textauswahl. Er hatte sich für Éric-Emmanuel Schmitts Roman „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ entschieden und eine Stelle herausgesucht, die in eindrücklicher Bildlichkeit die unterschiedlichen Lebensverhältnisse zwischen Arm und Reich darstellt. Seine sehr gute Artikulation und sein Gespür für Ironie und Spannung fesselten seine Mitschüler. So erhielt er die Urkunde des Schulsiegers, durfte sich ein Buch aussuchen und beim Kreisentscheid in Ludwigsburg das Christoph-Schrempf-Gymnasium vertreten.
Zur Anmerkung: Für das Foto durften die Kinder ihre Masken wenige Sekunden absetzen.