„büchner.woyzeck“ unmittelbar vor Augen

Schauspieler Rouven Honnef vom „THEATERmobileSPIELE“ gastierte mit dem Einmannstück „büchner.woyzeck“ in der Aula des Christoph-Schrempf-Gymnasiums und präsentierte eindrücklich die scheiternde Existenz des Protagonisten.

Vier Stimmen zum Stück:

„Am 13.01.2025 wurde in der Aula unserer Schule das Drama „Woyzeck“ von Georg Büchner aufgeführt.  Das Besondere daran: Die gesamte Darbietung wurde von einem einzigen Schauspieler bestritten und die Aula wurde zur Bühne. In ungefähr einer Stunde brachte der Solo-Schauspieler eindrucksvoll die Geschichte des jungen Soldaten auf die Bühne.

Die Kulisse war minimalistisch und zugleich äußerst wirkungsvoll gestaltet. Der dunkle Bühnenhintergrund und der Boden, übersät mit alten Kleidungsstücken, boten eine passende visuelle Metapher für die innere Zerrissenheit und das mentale Leiden Woyzecks. Die Kulisse war eingezäunt und in braunen und grauen Tönen gehalten, was die Dunkelheit und den Ernst des Stückes noch einmal untermalte. Der Schauspieler überzeugte nicht nur in seiner Rolle als Woyzeck, sondern schlüpfte mithilfe von großen, beweglichen Handpuppen auch in die anderen Figuren des Dramas. Die Puppen waren dabei nicht bloß Requisiten, sondern trugen entscheidend zur Inszenierung bei, indem sie durch die Stimme des Schauspielers zum Leben erweckt wurden und so sogar miteinander interagierten. Besonders beeindruckend war die Art und Weise, wie der Schauspieler seine Stimme und Körpersprache variierte, um die unterschiedlichen Charaktere lebendig und glaubhaft darzustellen.

Ein weiterer Höhepunkt der Aufführung waren die ferngesteuerten Audio-Einspieler. Durch einen Knopf an der Innenseite der Jacke des Schauspielers wurden hier Tonbänder eingespielt, die die Erzählung auditiv untermalten und die Emotionen deutlich verstärkten. Mal waren es Signaltöne, die bedeuteten, dass Woyzeck seine Erbsen essen musste, ein anderes Mal war es kurze Musik, um die Situation zu untermalen. Diese technische Komponente verlieh der Inszenierung eine zusätzliche Dimension und sorgte dafür, dass die Aufführung trotz ihres grundlegenden Minimalismus‘ vielseitig und spannend blieb.

Die Aufmerksamkeit der gesamten Stufe war während der 70 Minuten spürbar. Man konnte förmlich die Spannung in der Luft fühlen – kein häufiges Flüstern, kein Rascheln, nur volle Konzentration auf das Geschehen auf der Bühne. Besonders am Anfang war das Stück sicher gewöhnungsbedürftig und seltsam nah an den Zuschauern, was der Emotion eine andere Spannung verlieh.

Insgesamt war diese Inszenierung von Woyzeck ein eindrucksvolles Erlebnis, das nicht nur durch die kreative Nutzung der Puppen und der Audio-Effekte überzeugte, sondern vor allem durch die herausragende Leistung des einzigen Schauspielers. Es gelang ihm, die Tiefe und Tragik der Geschichte in einer intensiven, kraftvollen und zutiefst berührenden Weise zu transportieren. Auch das darauffolgende Gespräch mit ihm war sehr aufschlussreich und eindrücklich. Insgesamt war es eine sehr gelungene und besonders inszenierte Aufführung.“

„Das Theaterstück Woyzeck hat mich insgesamt sehr beeindruckt und ich empfand es als eine gelungene Inszenierung, die eng mit der Buchvorlage verbunden war. Besonders gefallen hat mir, wie authentisch die Emotionen der Figuren dargestellt wurden, vor allem die Entwicklung von Woyzecks geistigem Zustand. Der Schauspieler hat es hervorragend geschafft, die inneren Konflikte und die zunehmende Verzweiflung seiner Figur sichtbar zu machen. Seine Mimik und Körpersprache haben Woyzecks Emotionen auf eine Weise transportiert, die mich sehr berührt hat.

Ein besonders überraschender und auch erschreckender Moment war für mich der Auftritt von Marie. Sie wurde auf der Bühne fast wie „zum Leben erweckt“, was durch die düstere Atmosphäre noch verstärkt wurde. Die Figuren insgesamt wirkten gruselig, aber genau das passte hervorragend zur düsteren Szenerie des Stücks.

Das gesamte Theaterstück war von einer beklemmenden und düsteren Stimmung geprägt, die mich teilweise erschreckt hat – vor allem, weil man so hautnah miterlebt hat, wie Woyzeck durch seine psychische Belastung immer weiter verfällt. Diese düstere Darstellung hat mich emotional mitgenommen, aber auch fasziniert, weil sie die Tragik der Geschichte so eindrucksvoll vermittelt hat.

Insgesamt hat mich das Stück durch seine Intensität und die gelungene Darstellung der Charaktere sehr überzeugt. Es war eine beklemmende, aber auch beeindruckende Theatererfahrung, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.“

Aliyah Krömer                

 

„Mir hat das Theaterstück gefallen. Besonders beeindruckend fand ich, wie der Schauspieler alle Personen in der Handlung gespielt hat und nicht aus dem Konzept gekommen ist. Auch die Idee, anstatt anderer Schauspieler einfach Marionetten zu nehmen, fand ich gut. Verstörend fand ich zum einen das Essen der Erbsen, welche er verschlungen hat, und manche Szenen mit den Marionetten.“

J. W.

 

„Ich finde das Theaterstück interessant. Ich war an manchen Stellen verwirrt, in welcher Szene wir uns befinden (z.B. bei den kleinen Puppen), aber sonst hat der Schauspieler das Drama, die Bedeutung gut und gerecht übernommen und umgesetzt:)“

K. M.